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Über
90 Prozent des weltweiten Energiebedarfs wird heute aus fossilen
Energieträgern gedeckt.
Die Klimaproblematik, begrenzte Brennstoff-Vorräte und politische
Instabilitäten verlangen auf längere Sicht jedoch ein
neues Energiesystem. Erschwerend kommen der steigende Energiehunger
der Schwellenländer und die rasant wachsende Weltbevölkerung
hinzu. So wird trotz der Bemühungen zur Energieeinsparung
und Effizienzsteigerung der weltweite Energiebedarf stark ansteigen.
Das Angebot an ausreichend ergiebigen Energiequellen, die Kohle,
Erdöl und Erdgas in Zukunft ersetzen könnten, ist jedoch
begrenzt: Neben Kernspaltung und den erneuerbaren Energien bleibt
als dritte Möglichkeit die Fusion . |
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Die
wirtschaftliche Energiegewinnung durch Kernfusion gilt jedoch
als eine der größten wissenschaftlichen und technischen
Herausforderungen der Menschheit. Eine Herausforderung, die aktuellen
Schätzungen zufolge frühestens in 50-60 Jahren bewältigt
werden könnte. Dass die Fusion ohne wirtschaftlichen Hintergrund
jedoch auch in kleineren zeitlichen und finanziellen Maßstäben
möglich ist, ist weitgehend unbekannt.Seit
der Entwicklung des Stellerator- und Tokamak-Prinzips in den Jahren
1951/52 konzentriert sich die moderne Kernfusionsforschung fast
ausschließlich auf die Fusion im magnetischen Einschluss
(Magnetic confinement fusion).
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Nur
wenige Forschungseinrichtungen beschäftigen sich mit der
weithin unbekannten Fusionsmethode des Inertial electrostatic
confinement (IEC). Diese ursprünglich von Philo Farnsworth
in den 1950er Jahren entwickelte Fusionstechnik bietet die Möglichkeit
zur relativ einfachen, kontrollierten Deuterium-Deuterium-Fusion.
Auch wenn die Effizienz nach bisherigem Forschungsstand nicht
für einen funktionsfähigen Reaktor zur Energiegewinnung
ausreicht, birgt die IEC-Kernfusion noch viele unbekannte theoretische
und praktische Chancen.
Ziel dieses
Jugend forscht Projekts ist die Konstruktion eines portablen IEC
Kernfusionsreaktors, die Betrachtung der physikalischen Zusammenhänge
und eine Verbesserung der Effizienz.
Die Detektierung von Neutronen dient dabei nicht nur als Fusionsnachweis,
sondern soll Aufschluss über die Wirksamkeit von verschiedenen
Fusionsbedingungen liefern. Durch ein neuartiges Konzept zur Ionisierung
der Deuteriummoleküle mit einer speziellen Filamentdrahtanordnung
erhoffen wir uns eine erbliche Effizienzsteigerung im Fusionsbetrieb.
Mit dieser neuen Technik eröffnen sich mit dem selbstgebauten
Fusionsreaktor interessante Möglichkeiten zur Untersuchung
der Fusionsplasmen im Fokus und der Deuteronenbeschleunigung im
elektrostatischen Feld von 10-30kV. |
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erste
Zeichnung des geplanten Fusionsreaktors im Juli 2007 |
fertiger
Versuchsaufbau bei einer Präsentation am Münchener Flughafen
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weitere Informationen:
Plakat (pdf): Kernfusion
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