Jugend forscht 2006
          Die 
            unheimliche Kraft des Magnetismus: 
            Metallverformung durch Kurzpulsmagnetfelder
          Ziel 
            und Aufgabenstellung des Projekts
            Ziel dieser Arbeit war es eine Apparatur zu konstruieren, mit der 
            man Metalle durch kurze, gepulste Magnetfelder verformen kann. Im 
            Gegensatz zu herkömmlichen industriellen Umformverfahren kann 
            eine solche Verformung ohne jegliche Berührung erfolgen. Somit 
            ist es z.B. möglich Metallformen für spezielle technische 
            Geräte herzustellen, die unter "normalen Bedingungen", 
            so nicht geformt werden könnten. Obwohl die Grundlagen für 
            dieses Sonderverfahren bereits 1926 entdeckt wurden, hat es sich bis 
            heute aufgrund der oft sehr großen Kondensatoren, die als elektrische 
            Energiespeicher dienen, nicht durchsetzten können. 
            Ich habe mir in diesem Projekt vorgenommen ein möglichst kompaktes, 
            funktionsfähiges Gerät zu entwickeln, dass in abgewandelter 
            Form in der Industrie zur Metallverformung benützt werden könnte. 
            
            Außerdem habe ich die Tauglichkeit dieses Umformverfahrens unter 
            Verwendung verschiedenartiger Versuchsaufbauten untersucht, um die 
            physikalischen Grundlagen für eine maximale Effizienz herauszufinden. 
            Ich konnte so z.B. Anordnungen finden, mit denen man Münzen aus 
            Metallblechen herausstanzen oder Aluminiumdosen durch magnetische 
            Felder zerquetschen kann. Meine erzielten Ergebnisse zeigen, dass 
            dieses einzigartige Umformverfahren vielleicht in Zukunft auch in 
            kleinem Maßstab eingesetzt werden könnte, um traditionelle 
            Verfahren zu ersetzen.
          Zusammenfassung 
            der Forschungsergebnisse: 
            Fasst man die Ergebnisse der im Rahmen dieser Arbeit durchgeführten 
            Experimente zusammen, so können daraus folgende Schlüsse 
            gezogen werden:
          1.) Der „Verformungsgrad“ 
            elektromagnetisch „behandelter“ Metallbleche hängt 
            stark von der 
            gespeicherten Kondensatorenergie ab.
          Die Effizienz der elektromagnetischen 
            Metallverformung hängt stark ab von:
          2.) der 
            Ladespannung der Kondensatoren.
            3.) der Frequenz des Entladekreises (aufgrund der Eindringtiefe des 
            magnetischen Wechsel- 
            feldes)
            4.) den magnetischen Eigenschaften (Suszeptibilität) der zu bearbeitenden 
            Metallbleche.
            5.) der Duktilität der zu bearbeitenden Metalle.
            6.) der Materialdicke der zu bearbeitenden Metalle.
            7.) dem Abstand zwischen dem zu bearbeitenden Metall und der Werkspule.
            8.) Der Einsatz von Flüssigstickstoff zur Kühlung der Metalle 
            führt je nach Material zu einer 
            drastischen Erniedrigung des ohmschen Widerstandes. Besonders bei 
            sehr dünnen 
            Metallblechen (z.B. Getränkedosen) kann dieses Phänomen 
            ausgenützt werden um die 
            Eindringtiefe des magnetischen Wechselfeldes zu reduzieren. Somit 
            lässt sich der 
            Wirkungsgrad der Verformung erhöhen.
            Es gibt daher je nach Anwendung und Verformungsart viele verschiedene, 
            von einander abhängende Parameter, die entsprechend angepasst 
            werden müssen. Dies kann jedoch nur durch eine genaue Analyse 
            und intensive Grundlagenforschung in diesem Bereich bewerkstelligt 
            werden.