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Regionalwettbewerb
München Nord (Verwaltungsgebäudes des Münchner
Flughafens)
Es
war das erste Mal, dass ich bei Jugend forscht teilnahm und
ich hatte keinerlei Ahnung was mich erwartet.....
Nachdem ich meine schriftliche Arbeit "Die unheimliche
Kraft des Magnetismus: Metallverformung durch Kurzpulsmagnetfelder"
bereits im Januar eingeschickt hatte stand in der Woche vom
6.-7.März 2006 die Präsentation im Verwaltungsgebäude
des Münchner Flughafens an.
Bereits in der Woche davor hatte ich mit den zuständigen
Wettbewerbsleitern vom Flughafen München die für
meine Präsentation erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen
abgesprochen. Zum einen galt es wegen der Hochspannung zu
verhindern, dass kleine Kinder zu den Versuchsaufbauten hinlaufen.
Zum anderen war ein Sicherheitsabstand wegen den gepulsten
Magnetfeldern notwendig, damit keine elektronischen Geräte
wie Handys, MP3`s... bzw. Personen mit Herzschrittmachern
gefährdet werden.
Als ich nun am Morgen des 6. März das erste Mal den Präsentationsstandort
sah kamen schon die ersten Probleme:
Wie bringt man in einen "Hochsicherheitstrakt" enen
Plattformwagen mit knapp 100kg Eigengewicht? Bestimmt nicht
über den Haupteingang, sondern, wie mit den Flughafenangestellten
spontan abgesprochen, über einen Hintereingang. Der war,
mit einer flachen Auffahrtsrampe versehen, eigentlich ideal
geeignet um das Gerät in das Gebäude zu schaffen.
Aufgrund der massiven Schneefälle in diesen Tagen war
jedoch die Tür vereist. Wie in solchen Fällen üblich,
ist es natürlich streng verboten das Eis selbst "wegzuhauen".
Dazu bedarf es nämlich eines Hausmeisters. Als dieser
dann kam, wurde jedoch in der Zwischenzeit eine andere Lösung
gefunden: Eine Nebentür, die nicht vereist war, durfte
schließlich geöffnet werden. Nun ging es relativ
schnell. Das Gerät wurde in der dafür vorgesehenen
Ecke (ca.5m*4m) aufgebaut und die Plakte an die Stellwand
gepinnt. Da ich ziemlich in Zeitverzug geräten war, war
ich froh den Aufbau nun fertig zu haben.
Von
weitem schon sah ich die Gruppe der Juroren kommen. Ihrem
Blick nach gab es irgendwelche Schwierigkeit und sie wussten
nicht so recht wer das Wort beginnen solle. Schließlich
sagte die Wettbewerbsleiterin: "Wir haben ein Problem.....,
wie stark sind denn ihre Magnetfelder?" Daraufhin antwortete
ich: "In etwa 5 Tesla, jedoch nur für den Bruchteil
einer Millisekunde" Kaum hatte ich das gesagt ging ein
Nicken durch die Gruppe der Juroren und einer meinte:"Das
ist aber ganz schön viel!" Nachdem ich das betätigte
wurde ich gefragt, ob sich der Magnetpuls in Leitungen einkoppeln
und Störugen verursachen könne. Da ich das natürlich
nicht ganz ausschließen konnte (und wollte....), ihnen
aber versicherte, dass ich mit meinem Laptop in einer Entfernung
von 4m bisher keine Probleme hatte, wurde mir daraufhin angekündigt:
"Es kommt gleich ein Sicherheitstechniker der Informatikapteilung,
mit dem Sie das Problem besprechen können. Vorher dürfen
Sie aber auf gar keine Fall Versuche durchführen!"
Der Sicherheitstechniker war etwas aufgeregt und erklärte
bestimmt, dass es absolut unmöglich zu sei, dieses Gerät
hier zu präsentieren. Genau in der Decke über dem
Gerät befinde sich nämlich die unabgeschirmte Zuleitung
vom Rechenzentrums des Müncher Flughafens. Eine Demonstration
der Versuche würde die Sicherheit des gesamten Flughafens
sowie des Flufverkehrs gefährden, was niemand verantworten
könne. Dank der Juroren, die aber unbedingt die Versuhe
sehen wollten, konnte schließlich doch eine Lösung
gefunden werden.
In
der Mensa des Flughafens gab es in der Nähe des Eingangs
eine relativ große Fläche. Auf dieser sollte ich
nun die Versuche vorführen können.
Nach dem Abbau des ursprünglichen Standes war der gesamte
Versuchsaufbau etwa eine Stunde später im Mensagebäude
fertiggestellt.
Kaum hatte ich den Aufbau vollendet, erklärte mir ein
Sicherheitsbeauftragter des Flughafens:" Sie dürfen
unter keinen Umständen Versuche durchführen bevor
nicht geklärt ist, inwieweit ihre Magnetfelder den Funkverkehr
der Flugzeuge stören! Melden Sie ihre Versuche 15min
vor Durchführung bei Herrn XY an, damit die Funk- und
Radartechniker über eine eventuelle Störung informiert
sind. Herr XY wird gleich zu ihrem Testversuch erscheinen
und Messungen der Magnetfelder durchführen."
Ich sollte also den ersten Testversuch anmelden. Kurz bevor
der Mittagszeit war es dann soweit: In Anwesenheit eines Funktechnikers
lud ich langsam die Kondensatorbank auf......... (Davor wurden
angeblich die Piloten in den Flugzeugen vor einer eventuellen
Störung des Funkverkehrs gewarnt.....) Bei einer Spannung
von 6000V wurde schließlich der erste Schuss ausgelöst.
Da das Feldstärkemessgerät des Technikers keinen
Wert anzeigte, bekam ich schließlich die Erlaubnis meine
Versuche der Jury zu
präsentieren.
Nach
dem Mittagessen folgte also der Vortrag. Zunächst erklärte
ich ziemlich detailliert die einzelnen Komponenten des Versuchsaufbaus
und dessen Aufgabe. Anschließend führte ich das
"Elektromagnetische Metallstanzen von Blechen" vor,
bei dem eine 20 Cent Münze aus einem 2mm starkem Aluminiumblech
herausgeprägt wird. Als ich mich bei den Juroren nach
etwa einer Stunde Vortrag erkundigte, ob sie noch Fragen hätten,
bakam ich ein schlechtes Gewissen. Ein Juror meinte nämlich
sinngemäß: "Nein, es gib wirklich nichts mehr
hinzuzufügen".
Der erste Tag war also überstanden.
Am
Dienstag, den 7.März, standen
zunächst vereinzelte Gespräche mit der Technikjury
an. Diese war auch an meinem Projekt und vielen technische
Details des Umformverfahrens interessiert. Nach dem Mittagessen
wurden die Stände für die Öffentlichkeit und
die Presse freigegeben. Weil ich in der Mensa meinen Versuchsaufbau
hatte kam ein Großteil des Flughafenpersonals bei mir
vorbei. Bis 15:00 Uhr hatte ich an diesem Tag bestimmt "7
Schüsse" durchgeführt und mehrere Bleche verformt.
Nun folgte die Feierstunde mit Siegerehrung. Nach meheren
Begrüßungsreden wurden schließlich die diesjährigen
Sieger bekannt gegeben:
Judith Kuntschner und Martina Kuntschner sowie Thomas Kuntschner
erhielten den 1.Preis in Biologie mit der Arbeit "Auf
den Spuren des Bibers - Bau und Nageaktivität"und
C. M. den 1.Preis in Physik "Gaschromatographische
Analyse von Blüten- und Honigdüften".
In Mathematik gewann Robert Bamler mit "Lexikon in der
Hosentasche" (und schaffte es später noch bis zum
Bundeswettbewerb).
Großes Glück hatten Maria Hoyer und ich, da diesmal
in Physik zwei Preise vergeben wurden:
Maria gewann mit "Floureszenz im Durchlichtmikroskop"
ebenso den 1.Preis in Physik wie ich mit meinem Projekt "Die
unheimliche Kraft des Magnetismus: Metallverformung durch
Kurzpulsmagnetfelder". Zusätzlich bekam ich noch
den Sonderpreis "Jugend forscht öffnet Türen".
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