Vorteile des elektromagnetischen Umformverfahrens gegenüber konventionellen
Verfahren:
1.)
Durch das Fehlen beweglicher Teile gibt es nahezu keinen Verschleiß,
wodurch Unterhaltungs- und Wartungskosten sehr niedrig ausfallen.
2.) Es werden keine Übertragungsmittel benötigt.
3.) Das Verfahren ist in der Fließfertigung ideal einsetzbar (extrem
kure Vorformungszeiten)
4.) Es können berührungslos Metallformen hergestellt werden,
die unter „normalen Bedingungen“ nicht herstellbar sind.
Der
einzige Nachteil besteht darin, dass man nur gut elektrisch leitfähige
Metalle mit möglichst geringer magnetischer Suszeptibilität
umformen kann (Kupfer oder Aluminium).
Warum
ist das Verfahren relativ unbekannt und wird kaum eingesetzt?
Dies
ist hauptsächlich auf die Größe der Kondensatorbanken
zurückzuführen, die eine kompakte und leistungsfähige Formungsanlage
schwierig realisieren lassen. In Deutsch-land wurden in den 70iger Jahren
z.T. sehr intensive Grundlagenforschung und Entwicklungsarbeit in verschiedenen
Hochschulinstituten und Industriefirmen betrieben.
Nach anfänglich sehr hochgesteckten Erwartungen in das damals neue
Umformverfahren geriet es schließlich immer mehr in Vergessenheit
und wurde nur noch als Sonderverfahren für spezielle Anwendungen,
wo sich der Platzaufwand rentierte, eingesetzt.
So setzt die Nasa beispielsweise das Verfahren ein, um speziell geformte
Raketenspitzen anzufertigen.
Hat
das Verfahren Zukunftspotential?
Ja!
In den letzten Jahren zeigt sich ein immer größeres Interesse
das Verfahren weiterzuentwickeln und die ehemalige Grundlagenforschung
fortzuführen.
Ursache hierfür ist nicht zuletzt der enorm fortgeschrit-tene technologische
Entwicklungsstand der Kondensatorindustrie. Nahmen Kondensatorbanken früher
mehre Kubikmeter Raum in Anspruch, so ist es heute durch den Einsatz spezieller
Kunststofffolien und Isolieröle möglich in einem einzigen Kondensator
mit einem Volumen weniger Liter dieselbe Energie zu speichern. (siehe
z.B.
Das
"Institut für Umformtechnik und Leichtbau" der Universität
Dortmund, ist in Deutschland eine der weni-gen Forschungseinrichtungen,
die sich mit dem elektro-magnetischen Umformverfahren beschäftigen
und inten-sive Grundlagenforschung betreiben (http://www.lfu.mb.uni-dortmund.de).
Die kürzlich eingeweihte weltweit größte Kondensatorbank
im Forschungszentrum
Rossendorf (bei Dresden) soll auch zur Untersuchung von Materialumformungen
eingesetzt werden.
In
den letzten Jahren haben in Deutschland die Firmen Poynting
GmbH und PST Products
intensiv Geräte zur Magnetumformung entwickelt.
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