Was
sind die physikalischen Grundlagen des Verfahrens?
Entlädt
sich eine große Kondensatorbank über eine Spule, so wird die in den
Kondensatoren gespeicherte Energie in die Spule übertragen. Es bildet
sich ein Schwingkreis, dessen Stromverlauf in der Umgebung der Spule
ein zeitlich veränderliches Magnetfeld erzeugt.
Wird
nun auf eine Flachspule (schneckenartig gewickelte Spule in Form einer
archimedischen Spirale) ein elektrisch gut leitfähiges Metallblech (z.B.
Aluminium oder Kupfer) platziert, so werden in dem Werkstück Wirbelströme
induziert, die dem Spulenstrom entgegen- gerichtet sind.
Wegen des sog. „Skineffekts“
reduziert sich die Eindring-tiefe des elektromagnetischen Wechselfeldes
je nach Frequenz f0 jedoch auf die Werkstückwand des zu bearbeitenden
Metallblechs.
Dieser Effekt hat zur Folge, dass das Magnetfeld auf den Volumenraum
V zwischen Spule und Blech beschränkt wird und einen sog. magnetischen
Druck zwischen Werkstückwand und Spule hervorruft. Da der wirksame Druck
der magnetischen Energiedichte im Volumenraum V entspricht, gilt:
Dieser
wirksame Druck p entspricht in Abhängigkeit von der Blechfläche A einer
Kraft (F=pA), die auf das Blech wirkt. Nach dem 3. Newtonschen Gesetz
wirkt diese Kraft in entgegen gesetzter Richtung auch auf die Spule
(FBlech = -FSpule) Aufgrund
des Impulserhaltungssatzes ergeben sich zwei betragsgleiche Kraftstöße
in entgegen gesetzte Richtungen. Da die Spule zusammen mit ihrer Unterlage
eine sehr hohe Masse besitzt wird nur das Metallblech aufgrund seiner
geringen Masse beschleunigt.
Wird dass Metallblech jedoch während seiner Abstoßungsbewegung durch
entsprechende Fügepartner blockiert, so kann es in verschiedenartigste
Gebilde verformt bzw. gestanzt werden (siehe "Verformung
von Kreisblechen";"
Stanzen von Metallblechen").
Nach demselben physikalischen Prinzip können rohrartige Metallgebilde
auch berührungslos verformt werden, was anhand des "Elektromagnetischen
Dosenzerquetschers" demonstriert wird.