Gefahren beim Umgang mit Kondensatorbanken

Gefahren durch Magnetfelder

Gesundheitliche Gefahren
Während gewöhnliche statische Magnetfelder wie die von Permanentmagneten nach bisherigen Studien als gesundheitlich unschädlich gelten, gibt es zur Zeit in der Wissenschaft heftige Diskussionen über die eventuellen Gefahren durch gepulste, d.h. sich zeitlich ändernde Magnetfelder.
Wissenschaftlich erwiesen ist jedoch, dass auf den menschlichen Körper einwirkende Flussdichteänderungen von extrem starken Magnetfeldern je nach Frequenz und Intensität unterschiedliche biologische Wirkungen haben können.

Beispielsweise kann der Melatoninspiegel der expositionierten Person negativ beeinflusst werden. Melatonin ist ein Hormon, das in der Zirbeldrüse erzeugt wird und vom Tag-Nacht-Rhythmus gesteuert wird. Melatoninmangel hat typischerweise Depressionen, Unruhe oder Schlafstörungen sowie eine Schwächung des Immunsystems zur Folge. Außerdem wirkt es als Fänger freier Radikale, die Erbänderungen in Zellen hervorrufen und somit Krebs erzeugen können. Insgesamt bedeutet somit fehlendes Melatonin ein erhöhtes Krebsrisiko.
Aus dem Diagramm wird ersichtlich, dass das magnetische Feld eines Leiters bei einer Stromstärke von 5000 A innerhalb eines Abstandes von 2 m sehr stark abnimmt. Beträgt die magnetische Flussdichte des geraden Stromleiters nach dem sog. Biot-Savartschem Gesetz

in einem Abstand von 1 cm noch 0,1 T, so ist bereits in einer Entfernung von 20 cm der empfohlene Grenzwert von 5 mT für „Arbeiter“ erreicht (Dieser Grenzwert bezieht sich jedoch auf eine Frequenz von 50 Hz).

Folgende Diagramme zeigen die Fulssdichteverteilungen in der Umgebung stromdurchflossener Leiter.

links:3-dimensionale B-Feld-Verteilung zweier stromdurchflossener Leiter (gegenläufig) bei I=20kA.
rechts: B-Feld-Verteilung in der Umgebung eines Hochspannungsmastens

Gefahren für Personen mit Herzschrittmachern
Erhebliche Gefahren bestehen jedoch für Personen mit Herzschrittmachern oder anderen elektronischen Implantaten. Durch starke Magnetische Felder können die Implantate gestört und somit aktiviert werden, was im Extremfall zur Beeinflussung des Herzschlags führen kann. Vergleicht man hierzu den von der ACGIH (American Conference of Governmental Industrial Hygienists) vorgesehenen maximalen Grenzwert von 0,1 mT bei 50 Hz mit obigem Diagramm, so stellt man fest, dass ein Abstand von mindestens 10 m zum stromführenden Kabel eingehalten werden muss. Wie bei allen Hochspannungs- und Starkstromapparaturen ist somit die Anwesenheit von Personen mit Herzschrittmachern etc. absolut tabu!

Gefahren für elektronische Geräte
Unabhängig von der Art des Magnetfeldes stellen starke Magnetfelder für elektronische Geräte wie Handys, Digitalkameras, Digitaluhren und MP3-Player etc. eine potentielle Gefahr dar. Ebenso besteht bei Kreditkarten, EC-Karten sowie anderen elektronischen Datenträgern die Gefahr von Datenverlusten bzw. einem völligem Löschen der gespeicherten Informationen. Aus diesem Grund sind elektronische Geräte von den Starkstromkabeln fernzuhalten und je nach Pulstromstärke in einem Mindestabstand von ca. 4 m zu positionieren.